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Das neue Freizeitwegekonzept

Einheitlich markiert und flexibel nutzbar

Das Projekt "Freizeitwegekonzept" entstand aus der Herausforderung, das über 4500 km Wanderwege von über 50 Akteuren im Rheingau-Taunus-Kreis und der Stadt Wiesbaden mit den unterschiedlichsten Zeichen, Standards und Methoden markiert und beworben werden. Zudem kommt eine veraltete Markierunsgpraxis zum Einsatz, die aufgrund der Standards der zertifizierten Wege angepasst werden muss, damit Erholungssuchende ihren Weg besser finden können.

Zielsetzung

Unser oberstes Ziel ist es für ortsunkundige Erholungssuchende eine Orientierung zu bieten. Dabei möchten wir uns bewusst vom Rundweggedanken lösen, um Mehrfachbeschilderungen und damit Verwirrung auf Wegabschnitten zu vermeiden.

Stattdessen markieren wir das Wegenetz durchgängig mit einem Zeichen, sodass Wandernde sicher sind, dass sie im Wandernetz unterwegs sind. Dies gelingt durch eine einheitliche Markierung und vor allem durch die Schaffung von Orientierungspunkten in Form von Wegweisern an Kreuzungen von Wanderwegen, die nicht nur Wegzeichen beinhalten, sondern auch mögliche Zielpunkte (Sehenswertes und Ortschaften) in der Nähe angeben. Die Grafik zeigt einen beispielhaften Wegweiser mit Übersichtskarte, damit auch unterwegs eine kartografische Orientierung und die eigene Tour je nach Wetter oder körperlicher Verfassung angepasst werden kann.

 

Die Innovation besteht aus der Kombination von Orientierungssystemen.

Wir behalten alle zertifizierten Wanderwege mit ihren speziellen Zeichen (z.B. Via Mattiacorum). Auch die überregionalen Wanderwege (z.B. Europäischer Fernwanderweg E 3) und Themenwege (z.B. Walderlebnispfade oder CO2-Pfad) bleiben erhalten. Alle weiteren Wege sollen nach und nach in dem Wegenetzwerk aufgehen.

Das Wegenetz besteht schließlich aus Wegweisern an Wanderwegkreuzungen. Diese Wegweiser werden durch eine kleine Orientierungskarte der Umgebung ergänzt, damit auch spontan einen Umweg oder eine Abkürzung vorgenommen werden kann.

Die Knotenpunktnummern sorgen dafür, dass schnell und effektiv von A nach B navigiert werden kann. Das System ist vorrangig vom Radfahren aus den Niederlanden, NRW und vielen weiteren Regionen bekannt. Auch im Bereich Wandern wird es immer häufiger umgesetzt.

Zwischen den Wegweisern wird der Erholungssuchende durch die international gebräuchliche Wegmarkierung, farbige Balken, die man eventuell aus den Alpen, Spanien, Frankreich und Portugal kennt, geführt.

Gibt es ein vergleichbares Beispiel?

Die Idee der Knotenpunktnummern ins Wandern zu übertragen ist nicht neu. In Ostbelgien gibt es ein vergleichbares Konzept. Hier wurde das System über mehrere Landkreise hinweg aufgebaut. Es gibt zwar Unterschiede, aber die grundlegenede Logik ist gleich. Wer mehr dazu lesen möchte, kann sich hier einen Eindruck verschaffen.

https://www.ostbelgien.eu/de/wandern/knotenpunkt-netzwerk

Es gibt auch einen Routenplaner, der in ähnlicher Funktion dann auch bei uns nutzbar sein wird.

https://www.ostbelgien.eu/de/wandern/wanderroutenplaner

 

 

Was sind die Meilensteine des Projekts und wo stehen wir?
  • Beteiligung aller Kommunen und Institutionen und Identifikation der Ansprechpersonen
  • Sammlung aller bisherigen markierten Wanderwege (aktueller Stand ca. 4500 km)
  • Erstellung des Materialkonzepts (orientiert am Wanderleitfaden Rheinland-Pfalz)
  • Erstellung von Markierungsstandards (orientiert an den Standards der zertifizierten Wege)
  • Kontaktaufbau zu den Tourismusinformationen zur Kommunikation mit den Erholungssuchenden
  • Workshops mit allen Kommunen zur Qualitätsbewertung der bestehenden Wanderwege
  • Netzerstellung im Geographisches Informations-System (GIS)
  • Behördenabstimmung der Tafelstandorte
  • Layoutdesign der Starttafeln und Wegweisern
  • Aufbau Wegepatennetzwerk zur Wegepflege
  • Einbindung in das Freizeitportal
  • Öffentlichkeitsarbeit

In den vier Pilot-Kommunen (Wiesbaden, Eltville am Rhein, Hühnstetten und Waldems) wurden die Prozesse erprobt und die ersten Ergebnisse gesammelt. Für 2024 werden nun die Workshops in den weiteren Kommunen des Rheingau-Taunus-Kreises geplant und Lokalwissende gesucht, die bei der Bewertung von Wegen anhand der Karte und ggf. Überprüfungsbegehungen im Gelände helfen wollen.

Was bringt das neue System für Vorteile?
  • individuelle Tourenanpassung je nach Wetter oder körperlicher Verfassung während der Tour
  • leichtere Orientierung für Ortsunkundige an jeder Kreuzung von Wanderwegen (früher wusset man einfach nicht, wo die anderen Wege hinführen)
  • Bei Sperrungen von Wegen (z.B. durch Forstarbeiten oder saisonalen Naturschutz) können leicht die Alternativen im Wegenetz genutzt werden.
  • Tourenplanungen im Freizeitportal können 1:1 im Gelände nachvollzogen werden, sodass man nicht ständig aufs Handy schauen muss (aber kann).
  • Es werden resourcenschonend und nachhaltig viele Möglichkeiten der Naherholung geboten (durch weniger Schilder, durchdachte Auswahl der Materialien usw.).

 

Gibt es noch Tourenvorschläge, wie z.B. der rote Fuchs?

Ja, es gibt noch weiterhin Tourenvorschläge. Diese werden aber nicht mehr (wie bei unseren bisherigen Wegbezeichnungen) mit Tiersymbolik gekennzeichnet. Diese Tourenvorschläge findest du auf Tafeln an den Startpunkten oder in unserem Freizeitportal.

Bei den zukünftigen Starttafeln kannst du dir die Knotenpunktreihenfolge (z.B. 33-50-19), die du ablaufen möchtest, abfotografieren oder merken. Zur Unterstützung gibt es an jedem Knotenpunkt eine Übersichtskarte, anhand der du dich orientieren kannst und auch weitere Highlights der Umgebung (Gastronomie, Schutzhütten, Aussichtspunkte, Parkbänke usw.) findest.

Im Freizeitportal kannst du auch Tourenvorschläge finden und die dazugehörigen GPX-Tracks downloaden.

Du kannst auch eine vorgeschlagene Tour nach deinen Bedürfnissen erweitern oder verkürzen, in dem du andere Knotenpunkte dazunimmst oder weglässt.

Was passiert mit den alten Markierungen?

Im Zuge der Neumarkierungen des Freizeitnetzes werden die alten Markierungen entfernt. Wie beschrieben werden zertifizierte Routen, überregionale Wanderwege (z.B. Europäischer Fernwanderweg, Hessenweg, etc.) und Themenwege (Infowege wie z.B. Walderlebnispfade) ihre Zeichen behalten.

Kann ich mich mit meinen Ideen oder Tatkraft einbringen?

Ja, sehr gerne. Wir freuen uns über alle, die mit anpacken! Zum einen kannst du dich schon bei den Beteiligungsprozessen in der Anfangsphase der Planung miteinbringen und mithelfen gute Ideen zu entwickeln.

Zum anderen kannst du gerne bei der Umsetzung helfen: Die Wege ablaufen und beurteilen, ob und wie sie in das Wegenetz mit aufgenommen werden können.

Bei Interesse kannst du dich gerne bei Martin Kresov-Hahnfeld melden. Wir freuen uns auf dich!

Wie kann ich mich aktiv beim Aufbau beteiligen? (Umfrage zur Wegepatenschaft)

Wer Interesse am Aufbau und an einer dauerhaften Mithilfe im Form einer Wegewabenpatenschaft hat, kann bei der folgenden Umfrage teilnehmen.

https://survey.lamapoll.de/Bewerbung-Wegewabe-Freizeitwegeprojekt

 

Hast du weitere Fragen über unser neues Freizeitwegenetz? Dann kontaktiere uns gerne direkt über info-freizeitwege@naturpark-rhein-taunus.de

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