Neues Fundamentsystem | Aktuelles - Presse | Naturpark RheinTaunus

Neues Fundamentsystem

- im Sinne der Nachhaltigkeit -

Wir im Naturpark RheinTaunus arbeiten ständig daran auch unsere Arbeitsverfahren im Sinne der Nachhaltigkeit zu optimieren.
Deshalb haben wir uns vorgenommen, z.B. die Kennzeichnung unserer Wanderwege und andere Anlagenfundamente nach und nach auf ein neuartiges Schraubfundamentsystem umzustellen.
Der Beginn der Umsetzung erfolgte bereits Anfang Dezember durch unseren Pflegetrupp mit der Installation unserer neuen Sitzbank am Ruheforst – mit vollem Erfolg. Hierbei werden mit Hilfe einer speziellen Maschine sehr große und lange Schrauben in die Erde gedreht, an denen z.B. eine Bank befestigt wird.

Dieses System ermöglicht einen zukünftigen Austausch der Holzbank auf einfache Weise durch Anbringung an den bereits vorhandenen Schrauben. Auch ein Standortwechsel von z.B. Sitzbänken, Tischen oder Wegweiser ist möglich, denn die sehr stabilen Schrauben werden dafür wiederverwendet. Eine neue Schutzhütte installieren? Kein Problem!

Auf Beton verzichten

Bei dieser innovativen Montageart wird nicht nur erhebliche Arbeitszeit gespart, denn das zeit- und kraftaufwändige Graben von Erdlöchern entfällt. Auch entfällt die Verwendung von klimakritischem Material, wie dem Beton.

Beton besteht aus Zement, Kies und Sand. Aus folgenden Gründen gehört er zu den klimakritischen Materialien:
• Sand wird immer knapper. Obwohl große Teile der Erdoberfläche aus Sand bestehen, kann z.B. Wüstensand nicht zum Bauen verwendet werden, da er seit seiner Entstehung durch den Wind nach und nach so glatt geschliffen wurde.
• Zement gehört regelrecht zu den Klimasündern. Über 98 Prozent der CO₂-Emissionen des Betons stammen aus der Zementproduktion. Seine Herstellung in sogenannten Drehrohröfen bei 1450 Grad verbraucht sehr viel Energie.
• Mit dem Abbau von Kies und Sand werden die Natur und vor allem der Wasserhaushalt, aber auch Böden nachhaltig verändert. Insbesondere beim Nassabbau sind die Eingriffe in das Grundwasser nicht wieder rückgängig zu machen.
• Die klassischen Beton+H-Anker-Fundamente sind zudem Verbundmaterialien, deren Entsorgung teuer und schwierig ist. Eine wiederholte Verwendung eines solchen Punktfundamentes ist kaum möglich.

Gründe genug sich klimafreundlichen und naturverträglicheren Alternativen zuzuwenden. Die geplante Umsetzung mit Hilfe des Fundamentschraubsystems wird im neuen Jahr im Naturpark RheinTaunus weiter fortgesetzt und absehbar für viele Jahre unser Standardverfahren werden.

E. Krappatsch
-Bundesfreiwillige-

Eingetragen am: 03.01.2023

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