Spielideen für draußen
Der Wald ist romantisch, mystisch, vielfältig, lebendig - er ist ein Abenteuerspielplatz. Je nach Uhrzeit, Jahreszeit und Wetter bietet der Wald unzählige Spielanreize, wenn man sie zulässt. Kinder betreiben Waldbaden oder Achtsamkeitsübungen ganz intuitiv. Sie entdecken winzige Elemente, tasten sich durch ihre Umwelt und überwinden die spannensten Hindernisse.
Diese Seite bietet Spielideen, die wir aus der unten aufgeführten Literatur beispielhaft übernommen und teilweise abgewandelt haben. Die meisten Spiele lassen sich ideal auf einer unserer Spiel- und Picknick-Wiesen oder bei einem Waldspaziergang auf einem unserer kurzen Rundwege umsetzen. Eine Länge von maximal 5 km ist dafür ideal.
Das Buch mit dem Titel „Naturerleben für Kleinkinder. Psychomotorische Spielideen für Wald und Wiese" von Eva Fuchs beinhaltet auf über 80 Seiten zahlreiche Spieliedeen in unterschiedlichen räumlichen Kontexten Wald, Wiese, Sand, Wasser und Entspannung in der Natur. Auf knapp 30 Seiten wird zu Beginn zunächst gedanklich Mut für die Aktivitäten im Freien gemacht und anschließend inhaltlich-methodische und praktisch-organisatorische Tipps zur Planung gegeben.
Die Spielideen sind einheitlich strukturiert, was die Orientierung erleichtert. Neben den kurzen Hinweisen zu Spielort, Gruppengröße, Förderbereich und Material werden die Spiele bzgl. der Vorbereitung und dem Spielablauf detailliert erklärt, sowie ggf. Tipps und Variationen gegeben. Die Ergänzung vieler Spielideen mit passenden Spielliedern, finde ich sehr gut, weil ich bei den Liedern nicht so versiert bin. Ebenso haben mich die ersten Seiten mit den Grundlagen in meinen Gedanken mit meiner Haltung zur Bewegung in der Natur bestätigt und Mut gemacht noch mehr auszuprobieren. Ein kleiner Kritikpunkt besteht jedoch bei der zitierten Literatur, bei der einmal statt der Originalstudie leider nur die Sekundärquelle aus einer Onlinezeitschrift genutzt wurde. Bei der insgesamt sehr guten Aufbereitung ist das nur ein kleiner Schönheitsfleck. Das Buchformat ist etwas größer als DinA5 und damit sogar für den Außeneinsatz noch passend. Ich empfehle, sich die Spielideen zuhause rauszusuchen und die Spielideen mit Naturmaterialen digital oder geistig zu merken. Zugunsten des Seitenverbrauchs sind die Übungen leider doppelseitenübergreifend.
Insgesamt gefällt mir das Buch gut und ich kann es für den Einstieg, aber auch um das Spielangebot zu bereichern, weiterempfehlen.
Euer Martin Kresov-Hahnfeld
Psychomotorik in der Natur
Das Buch gibt auf insgesamt 160 Seiten einen guten Überblick der Thematik und greift Grundlagenthemen, Organisation und Beispiele auf.
Die Grundlagen werden vor allem über die Vorteile der naturbezogenen Psychomotorik aufgebaut und welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Gut gefallen hat mir der Nachhaltigkeitsbezug, der an einem kurzen Beispiel erläutert wird. Wo ist die ethische Grenze bei unseren Tätigkeiten im Gelände? Ist es in Ordnung, wenn eine Pflanze gepflückt wird, die ich eigentlich gerade nur visuell zeigen wollte? Wie führe ich in diese Situation ein und wie gehe ich mit den Impulsen der Kinder um.
Sehr hilfreich finde ich das Kapitel zu den Unterschieden zur Natur-, Wald-, und Erlebnispädagogik anhand von Beispielen. Es wird an unterschiedlichen Stellen deutlich, dass der Naturraum als Erfahrungs- und Entwicklungsraum den Rahmen für das im Fokus stehende Kind gibt. So ist zum Beispiel ein Floßbau im Bereich Naturpädagogik spannend, um mit den Naturmaterialien in den Kontakt zu kommen und über Fließgeschwindigkeiten zu sprechen, aber darüber hinaus entstehen auch Möglichkeiten mit Erfolg und Misserfolg umzugehen und dem Kind im Bereich Frustrationstoleranz Erfahrungsmöglichkeiten anzubieten.
Im Kapitel Organisation und Durchführung wird aufgezeigt, wie wichtig die Platzwahl aus organisatorischer, aber auch aus fachlicher Sicht hat. Das ist für gezielte Angebote etwas wichtiger als der einfache Spaziergang. Die Tipps helfen dennoch im Alltag einen Spielort einzuschätzen. Wer noch nicht weiß, wie man einen kleinen Unterstand baut, bekommt diese Infos ebenfalls inkl. kleine Knotenkunde bebildert gezeigt. Rechtliches und Sicherheit runden das Kapitel ab.
Das Hauptkapitel – Die Spielideen bzw. Übungen – Teilen sich in 6 Unterkapitel auf:
1. Aufwärmen und Ankommen
2. Körper- und Sinneswahrnehmungen
3. Bewegungserfahrungen
4. Bauen, Konstruieren und Gestalten
5. Sozialerfahrung
6. Entwicklungsthematische Selbsterfahrung
Alle Übungen sind dabei ähnlich aufgebaut. Es wird zunächst das Spiel bzw. die Übung erklärt und anschließend die psychomotorische Brille aufgesetzt. Teilweise sind Skizzen als visueller Impuls angefügt. Hier noch ein kleines Beispiel, was auch immer zu meiner Lieblingsbeschäftigung am Pausenplatz gehört – Der Barfußpfad. Aus Naturmaterialien, die in der Umgebung am Boden liegen wird ein kleiner Barfußpfad eingerichtet. Möglichst homogene Flächen können gelegt werden oder auch ganz bewusst aufgebrochen werden. Aus psychomotorischer Sicht unterstützt die Übung bei der taktilen Wahrnehmung und kann als kleine Mutprobe auch ein Anzeiger für Selbstbewusstsein und Naturverbundenheit sein.
Viel Spaß in der Natur
Martin