Am Freitag, den 02. Juni fand die Veranstaltung „Lebensraum Bach" am Wolfsbach in Idstein statt. Treffpunkt war die Grillhütte Badweiher in Idstein.

Zu Beginn der Veranstaltung versammelten wir uns im Kreis und die Naturparkführerin Martina Schumacher stellte uns den Naturpark RheinTaunus vor. Danach lasen wir gemeinsam Wissenswertes über den Wolfsbach, der sich idyllisch durch den Naturpark schlängelt. Wir erfuhren etwas über die Quelle, die Mündung und das Einzugsgebiet des schönen Baches.
Die Kinder, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, waren nun ganz aufgeregt und wollten schnell mit den Keschern losziehen. Doch Frau Schumacher beruhigte sie erst einmal mit einem kleinen Spiel: Auf einem nahegelegenen Waldweg waren zehn Gegenstände versteckt. Diese sollten gesucht und gezählt werden. Aber ganz wichtig: Jeder sollte die Aufgabe erst einmal ganz leise für sich bewältigen. Anschließend besprachen wir, was wir entdecken konnten, wie zum Beispiel ein Schneckenhaus, eine Blume oder eine kleine Entenfigur.

Nach diesem tollen Einstieg konnte es nun richtig losgehen: Frau Schumacher verteilte kleine Kescher und Eimer an die Teilnehmenden. Wir suchten sowohl im Wolfsbach als auch in den nahegelegenen kleineren Bächen nach Wasserbewohnern. Sobald etwas im Kescher war, wurde es schnell in die mit Wasser gefüllten Eimer gesetzt. „Was ist in dem Eimer? Da bewegt sich was!", rief eines der Kinder aufgeregt.
Und was ist denn das? Eine wunderschöne Libelle mit blau-grünen Flügeln flog um uns herum. Frau Schumacher erklärte uns, dass es sich hierbei um eine Blauflügel-Prachtlibelle handelt. Diese kommt nur an naturnahen Gewässern mit sauberem, sauerstoffreichem Wasser vor. Ein gutes Zeichen für den Wolfsbach!
Als wir im Gewässer eine Kaulquappe entdeckten, war die Aufregung sogar noch größer. Sie war so schnell, dass es gar nicht so einfach war, sie zu keschern!

Nach einer Weile hatten wir einige Tiere fangen können und kehrten mit der „Beute" zu unserem Treffpunkt an der Grillhütte zurück. Vorsichtig wurde das Wasser mit den Tieren in kleinere Gefäße umgesiedelt, um diese besser beobachten zu können. Wie sehen die Tiere aus? Wie bewegen sie sich? Mit Hilfe von Schaubildern konnten wir selbst herausfinden, welche Tiere wir gefunden hatten: Als erstes erkannten wir einen Bachflohkrebs. Und was ist das für ein längliches Tier? Das ist eine Köcherfliegenlarve. Sie trägt eine selbstgebaute Wohnröhre, den Köcher. Dieser besteht aus Material aus dem Bach und Spinnfäden. Die Naturparkführerin hat heute vor der Veranstaltung zufällig das erwachsene Tier dieser Larve entdeckt und dieses für die Teilnehmenden in einem Lupenglas sogleich gesichert. Nach ausgiebiger Betrachtung haben wir es gemeinsam wieder freigelassen.

Die Köcherfliegenlarve als Wasserlebewesen und das sich daraus entwickelnde Insekt gleichzeitig sehen zu können, war wirklich faszinierend! Es gelang uns, noch mehr Larven zu fangen. Auch diese haben wir uns genau angeschaut und ihre Lebensgewohnheiten und Besonderheiten besprochen. Um zu verstehen, welche erwachsenen Tiere daraus werden, hatte Frau Schumacher ein Spiel vorbereitet: Wir sollten Bilder von Larven ausgewachsenen Tieren zuordnen. Gar nicht so einfach!

Zum Schluss sprachen wir noch über die Gewässergüte. Wer lebt in Gewässern mit einer guten oder schlechten Gewässerqualität? Und welche dieser Tiere finden wir im Wolfsbach? Wir bestimmten eine gute Gewässerqualität für den untersuchten Bachabschnitt. Auch wenn wir noch weitere Faktoren untersuchen müssten, um uns dessen sicher zu sein, so freuten wir uns doch über das gute Ergebnis.
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg: Wir haben viel über den Wolfsbach und die geheimnisvollen Tiere am und im Bach gelernt. Die Teilnehmenden waren begeistert von der spielerischen Herangehensweise an das spannende Thema und bedankten sich bei Frau Schumacher für die lehrreiche Exkursion.
Wann wieder die nächste Exkursion zum Lebensraum Bach stattfindet oder welche weiteren es noch gibt, erfahrt ihr über unseren Veranstaltungskalender oder unser Freizeitportal!

Ich war dabei!

Als Praktikantin im Naturpark RheinTaunus

Eure Stella Ferenczy